Polen ••• Ostsee
Seite 7
24. August 2008
Ein neuer Tag... was wird er alles bringen? Es ist fast
wie an Weihnachten, so wie ich mich als Kind auf die Bescherung gefreut habe.
Das Wetter ist prächtig und spornt die Unternehmungslust noch an.

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Der hellblaue Teil des Häuschens ist für
Camper mit Toilette und Dusche ausgestattet. Es
ist schon gewöhnungsbedürftig wenn man unter
Beobachtung duscht. Und der absolute Brüller
ist, wenn die Spinnen nicht nur in der Dusche
auf Beobachtungsposten sind, sondern sich ohne
Vorwarnung, wenn man gemütlich auf dem Klo sein
Geschäft verrichtet, sich plötzlich an einem
feinen Faden genau vor der Nase abseilen. Dann
sind da noch die Kröten, die sich in dieses
Häuschen verirren des Nachts und natürlich
lautstark protestieren wenn da wer kommt und
Licht andreht und die Schnaken die irritiert
durch das Licht wirr um die Lampen und die
Toilettenbesucher schwirren.
Entgegen des Mythos das Schnaken Mücken
seien, können diese fast 4000 verschiedenen
bekannten Arten nicht stechen. Sie leben von
verschiedenen offen liegenden Säften wie Wasser
und Nektar. Andere Nahrung können sie nicht
aufnehmen. Ihre Mundwerkzeuge können die
menschliche Haut nicht durchdringen. Sie mögen
lästig sein, sind aber total harmlos. Sie haben
das schwere Los auf dem Speiseplan vieler Tiere
ganz oben zu sein, ohne jemandens Feind zu sein.
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Polen und seine Strassen
Da wir nicht ohne
Treibstoff auskommen und der Tank schon
wieder leer ist, obschon er ein
Fassungsvermögen von 80 Litern hat, gönnen
wir unserem Auto den teuren Saft damit es
uns weiter herum fährt. Etwas erstaunt
waren wir schon über die Preise. ON ist
Diesel. Der Liter für 4.45 Zloty (Zloty
kommt von Zloto – Gold). Umgerechnet sind
das 2.20 sFr. Die Treibstoffpreise sind
also genauso teuer, je nach Tankstelle
sogar noch teurer als in der Schweiz. |
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Der Strassenzustand in
Polen beinhaltet alles was
man sich vorstellen kann.
Strassen die wir in der
Schweiz als schlecht
bezeichnen, die gehören in
Polen zu der Kategorie
"Ausgezeichnet".
Buckelpisten, Schlaglöcher
und unbewachte
Bahnübergänge sind an der
Tagesordnung. Bei schönem
trockenem Wetter gibt es 2
Fahrweisen
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Innerorts wird
absolut korrekt
und äusserst
vorsichtig
gefahren. Das
erlaubte
Tempolimit steht
absolut nicht zur
Diskussion und
wird strikt
eingehalten. |
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Fährt man
Ausserorts, wenn der
Strassenzustand es
zulässt das erlaubte
Höchstlimit, dann
wird man in
halsbrecherischem
Tempo überholt. Die
Polen kennen da
nichts. |
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Einige Fahrzeuglenker schiessen wie eine
Rakete neben einem durch, um dann in der
nächsten Sekunde auf die Bremse zu treten und
direkt vor dem Auto rein zu drängeln, weil der
Gegenverkehr schon bedenklich nahe ist. Egal ob
vor Kurven, Anhöhen... Die Polen scheinen
hellseherische Fähigkeiten zu haben und
überholen egal wann und wo.
Ganz anders sieht es bei Regen aus. Da fahren
selbst die Einheimischen vorsichtig. Denn die
mit Wasser gefüllten Schlaglöcher mutieren zu
Seen die die ganzen Strassen in eine gefährliche
Seen-Landschaft verwandeln. Da spritzen
Flutwellen zur Seite wenn man diese Seen
durchfährt. Sicht gleich null.
Die grösseren Verbindungsstrassen, welche
stellenweise neueren Belag haben, sind total
deformiert mit Spurrillen. Da hüpft das Auto wie
ein Hase auf der Flucht hin und her. Bei Regen
ist das ein Gefühl, als wenn man durch
aufgeweichte Butter pflügt.... Das durch das
Wasser verursachte Geräusch in den Radkästen
beschreibe ich lieber nicht .
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Wir machen uns auf den Weg. Diesmal erschrecken wir nicht
mehr so wie beim Ersten mal, als plötzlich auf der Hauptstrasse ein unbewachter
Bahnübergang kommt.

Ein Fahzeug nach dem anderen in der Kolonne bleibt brav
stehen... Blick links, Blick rechts und weiter geht die Fahrt mit "90 km/h" und
mehr.
Wir fahren Richtung Podezele und uns fällt auf das
vielerorts mit dem Bau von Häusern begonnen wird, aber wie es scheint nicht
fertig gebaut und so unfertige Häuser zu Ruinen werden.

Weiter geht es nach Koszalin... Wir wollen der Küste
entlang und sehen ob wir einen Leuchtturm finden. Am besten ist es, so haben wir
in der Zwischenzeit heraus gefunden, wenn man nicht nach Wegweisern sucht,
sondern nach Bauchgefühl fährt. Selbst kleine schmale Wege führen ans Ziel, denn
die Massstäbe die man von Zuhause gewöhnt ist muss man schnell vergessen. Wenn
selbst auf schmalen Feldwegen eine Bushaltestelle signalisiert ist, dann kommt
es schon gut. Im schlimmsten Fall endet die Strasse in einer Wendeschleife und
man darf den Weg wieder retour fahren. Mit dieser Technik kommen wir nach Gaski.


Am Fusse des Leuchtturms steht eine Tafel und siehe da,
alle 30-40 km steht ein Leuchtturm der ganzen Küste entlang.

205 Tritte sind es bis auf die Plattform.... und die
Aussicht ist wunderschön.




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