Plan incliné heisst schiefe Ebene. Das klingt
doch sehr interessant und das wollen wir sehen. Wie die Schiffe über
die Berge fahren, das sahen wir in
Polen .... Wie nun die schiefe Ebene in Saint-Louis
funktioniert... wir sind gespannt.
A 35 ... Guewenheim - Colmar -
Orschwiller - Otterswiller - Lutzelbourg Plan incliné de
Saint-Louis-Arzviller Route du Plan Incliné, 57820 Saint-Louis,
Frankreich
Fahrzeit 2 Std 10 Min. |
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Was immer wieder auffällt sind die vielen
windschiefen vom Alter gezeichneten Häuser. Der Verputz ist
abgebröselt und hat das zusammen gepflasterte Gemäuer aus dem fürs
Elsass typisch roten Stein... oder was sich sonst noch so anbietet
zum Bauen frei gegeben. Manchmal sind die Behausungen richtig in die
Knie gegangen und die tragenden Wände bauchen nach vorne wie ein
wohlgenährtes "Ränzlein"
Dann wiederum sind gepflegte
Fachwerkhäuser und moderne Bauten die sich abwechselnd an Blumen
geschmückten Strassen und in gepflegten Gärten präsentieren. |
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Weites Land und viele Felder die von den Bauern
gepflegt werden..
Im Lutzelbourger Hafen machen wir Halt. |
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Ecluse No. 22 Schleuse Nummer 22 Neues
Schleusenhäuschen |
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Die Schleusen sind seit 2009 grösstenteils
automatisiert. Das heisst kein Schleusenwärter wird die Schleuse
bedienen das macht jeder Bootsführer selbst. Die Hausboote
welche gemietet werden können, werden nach einer kurzen Einführung dem
Mieter ohne Boots- Führerschein überlassen.
Schleusenbedienung
vom Boot aus. |
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Altes Schleusenhaus |
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Hier führt EuroVelo 5 durch. |
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Wir sind da ! |
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Eine junge Frau erklärt uns die Geschichte und
wie alles funktioniert. Das Schiffshebewerk ist Teil des
Rhein-Marne-Kanals. Es ist seit 1969 in Betrieb und ersetzt mit
einem Höhenunterschied von 44,55 m 17 Schleusen zwischen Saint-Louis
und Arzviller in Lothringen und dem Tal der Zorn.
Die Anlage ist
ein Schiffshebewerk mit Nassförderung. Eine auf Rollen
gelagerte Wanne, die durch Seile gehalten wird und sich mit zwei
Gegengewichten im Gleichgewicht befindet. Die Wanne ist 41,50 m lang
und 5,50 m breit. Die Wassertiefe beträgt 3,20 m. Die mit Wasser
gefüllte Wanne wiegt etwa 900 Tonnen. Sie wird durch elektrisch
angetriebene Winden auf einer schiefen Ebene mit einem Gefälle von
41 % senkrecht bewegt. Die schiefe Ebene verbindet den bergseitigen
Kanal, der aus Richtung Nancy kommt, mit dem talseitigen Kanal, der
weiter in Richtung Strassburg führt. |
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Wenn man sich das Ganze von Oben ansieht wirkt
alles ziemlich verspielt. Hört man dann die Fakten und Zahlen kommt
man ins Staunen
Bei der Talfahrt wird die Wanne mit so viel
Wasser gefüllt, dass ihr Gewicht etwas grösser ist als das der
Gegengewichte. Für die Bergfahrt wird umgekehrt etwas Wasser in den
talseitigen Kanal abgelassen, so dass die Wanne etwas leichter ist
als die Gegengewichte.
Für den Antrieb der Wanne reichen daher
zwei Elektromotoren mit Leistungen von je 88 kW (120 PS) aus.
Die Beschleunigung beim Anfahren und Abbremsen beträgt 0,02 m/s2 und
die Maximalgeschwindigkeit 0,60 m/s.
Wenn die Wanne an der Tal-
oder Bergstation eintrifft, wird zunächst der Zwischenraum zwischen
der Wanne und dem Kanal durch einen beweglichen Dichtungsrahmen
geschlossen. Anschließend werden das Wannen- und das Kanaltor
angehoben und somit den Schiffen die Ein- und Ausfahrt
ermöglicht. Vor der Abfahrt werden die beiden Tore wieder abgesenkt
und der Zwischenraum wird durch Öffnen eines Schiebers geleert. Danach
wird der Dichtungsrahmen wieder abgehoben und die Wanne kann
losfahren.
Die Zeit von der bergseitigen Einfahrt bis zur
talseitigen Ausfahrt beträgt etwa 25 Minuten, von denen vier
Minuten auf die Fahrt der Wanne entfallen. Das Hebewerk ist in der
Lage, zirka 40 Frachtschiffe pro Tag und Richtung zu schleusen.
Wanne an der Bergstation |
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Eine "Klaue" mit vier Rädern. welche auf
Schienen geführt werden |
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Die zwei Gegengewichte welche auch auf Schienen
fahren |
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An der Talstation werden die Schiffe aufgenommen |
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Die Gegengewichte fahren unter der Wanne zu
Tale. |
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Noch ein kleines Stück und die Wanne ist oben. |
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Das Wannen- und Schleusen-Tor öffnen sich |
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.... und da fahren sie die beiden
Wannen-Passagiere |
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Ein Blick in den Maschinenraum. Erstsaunlich
wie einfache Technik dieses Hebewerk am laufen lässt. Keine
hochmoderne Elektronik sondern bodenständig, überschaubar und
zuverlässig. |
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Ersatzräder |
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Der Impulsgeber welcher für konstante
Geschwindigkeit und Bremsmanöver verantwortlich ist. |
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Und nun wollen wir auch fahren. Mit dem
Ausflugsschiff fahren wir in die Wanne. Ein eigenartiges Gefühl.
schwimmend so Aufzug zu fahren. |
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Die Gegengewichte sind nun oben wir mit
der Wanne unten. |
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Ausfahrt aus der Wanne |
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Nach einer kurzen Rundfahrt bis und durch die
Erste Schleuse und zurück, fahren wir die schiefe Ebene wieder
hoch. Dies war ein sehr interessanter Ausflug. |
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Das war ein sehr interessanter Ausflug. Immer wieder erstaunlich auf
was für Ideen der Mensch kommt. Zu Beginn war geplant, das zwei
Wannen im Betrieb sein sollten. Doch die Zeit und der Fortschritt
für den Transport von Gütern nahm während der Bauzeit des Hebewerkes
ganz andere Wege und so reichte eine Wanne aus um die verbleibenden
Schiffe zu transportieren.
Heute sind es hauptsächlich
Freizeitkapitäne die mit ihren Miet-Booten dieses Hebewerk in
Anspruch nehmen. |