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Eclépens - Echallens
17. April 2017
Im Kanton Waadt von Eclépens nach Echallens
Canal d’Entreroches "Kanal zwischen den Felsen"

Seit über 350 Jahren geistert eine Idee durch die Köpfe von
Wasserbauingenieuren und Schiffsleuten. Ein direkter Wasserweg zwischen
Nordsee und Mittelmeer. Der Einfall ist bestechend. Der Neuenburgersee ist
via Aare (früher mit dem Abschnitt Meienried bis Nidau über die Zihl) und
Rhein direkt mit der Nordsee verbunden. Und vom Genfersee aus erreicht man
über die Rhone das Mittelmeer. Bereits im 17. Jahrhundert sollte der Canal
d’Entreroches den Neuenburger- mit dem Genfersee durch die enge Schlucht von
Entreroches verbinden. Die Arbeiten wurden 1638 aufgenommen – und blieben
1648 stecken. Der Canal d’Entreroches wurde nie fertig gestellt. 1908 wurde
in der Bundesverfassung ein Artikel aufgenommen, wonach bei der
Wasserkraftnutzung die Binnenschifffahrt zu berücksichtigen sei. 1910
entstand der Schweizerische Rhone-Rhein-Schiffahrtsverband, der sich die
Schiffbarmachung auf möglichst allen Flüssen, welche dies zuliessen, auf die
Fahne geschrieben hatte. 1957 – also mitten während der Planungsphase zur
Zweiten Juragewässerkorrektion – reichte eine nationalrätliche Kommission
ein Postulat ein, über welche unter anderem die Prüfung der Schiffbarmachung
der Aare, der Juraseen und eine Verbindung zwischen Neuenburger- und
Genfersee verlangt wurden. Kurz darauf setzten die Regierungen Deutschlands
und der Schweiz eine Kommission ein, die ein gemeinsames Projekt für die
Schiffbarmachung des Hochrheins prüfen sollte. Noch bevor diese Kommission
ihren Bericht abgeliefert hatte, trat eine Werbefirma auf den Plan und
propagierte den «Transhelvetischen Kanal». Die Flussstrecke zwischen
Bielersee und Aaremündung in den Rhein sei in 14 Staustufen einzuteilen um
damit die Frachtschifffahrt zu ermöglichen. Hinter dieser Werbeaktion
steckte die Transhelvetica AG. Die Aktivitäten der Verfechter einer
transhelvetischen Schifffahrt gaben 1964 unmittelbaren Anlass zur Gründung
der interkantonalen Arbeitsgemeinschaft zum Schutze der Aare (ASA), die
solche und ähnliche Projekte unbedingt vermeiden wollte. Zwar stufte der
Schweizer Wasserwirtschaftsverband den Aareausbau kurz darauf als nicht
verwirklichungsfähig ein; die Option «Rhone-Rhein-Kanal» hielt sich
nichtsdestotrotz auf der politischen Agenda. Entsprechend wachsam blieb die
Opposition. Schützenhilfe erheilt die ASA unter anderen vom Rheinaubund und
der Interessengemeinschaft Bielersee. 1970 wurde von 33 Organisationen die
Aqua viva, die nationale Aktionsgemeinschaft zur Erhaltung der Flüsse und
Seen aus der Taufe gehoben. Der Bundesrat blieb ambivalent. Er zeigte sich
ausserstande, einen konkreten Entscheid betreffs der Freihaltung von
Wasserstrassen für die Güterschifffahrt zu fällen. Bis heute existiert kein
Freihaltegesetz, nur eine Verordnung von 1993 regelt die Freihaltung von
Wasserstrassen. 2006 gab der Kanton Waadt die für den Kanal vorgesehenen
Landstriche raumplanerisch frei. Damit wurde die Idee des Transhelvetischen
Kanals endgültig gestrichen.
Ein eigenartiges Gefühl in der Zeit zurück zu gehen. Den Überresten
einer Zeit zu begegnen, in der so einige Ideen herum schwirrten um sich
plötzlich in Luft aufzulösen....
Abstieg in den Kanal
Was runter geht, geht auch wieder rauf.
Könnten das Trolle sein ?
Klare erfrischende Luft. Das Summen von Insekten in der Magerwiese
Ruhe und Frieden der sich von der Natur in die eigene Seele überträgt.
Der Waldboden in seiner Volkommenheit Riesen Schachtelhalm,
Winterling, Löwenzahn, Bibernelle
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